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Ein Blick zurück auf eine schöne Bergsaison 2000

Schneeschuh-
wanderung zum Spitzsteinhaus
29.01.2000
Unsere erste Schneeschuhwanderung war gleich ein voller Erfolg. Wegen eines heranziehenden Sturmtiefs hatten wir uns für den windgeschützten Aufstieg von Innerwald entschieden. In herrlichster Winterlandschaft zogen wir unsere Spur in den Pulverschnee. Der Abstieg nach der Einkehr im Spitzsteinhaus gestaltete sich überaus lustig, da er von einigen unfreiwilligen Purzelbäumen aufgelockert wurde, die ihren Grund allerdings nicht im Alkoholgenuss, sondern in der noch nicht ganz ausgefeilten Gehtechnik hatten.
Leitung: Franz Schliffenbacher
Skitour zum Strichkogel
05.02.2000
Nun wissen wir es genau. Unsere Wunder-Meteorologen in Innsbruck sind auch nur Menschen. Statt des vorhergesagten trockenen Wetters mit sonnigen Abschnitten ("... ihr müsst auch damit rechnen, dass den ganzen Tag die Sonne scheint!?!??") regnete und schneite es den ganzen Tag. Trotzdem erreichten alle 7 Teilnehmer den Gipfel und kamen bei der Abfahrt wider Erwarten sogar zu einem schiläuferischen Hochgenuss. Hätten uns die "Innsbrucker" das "richtige Wetter" vorhergesagt, wären wir zuhause geblieben. Hiermit sei ihnen herzlich für diesen kleinen Irrtum gedankt.
Ein Wochenende auf der Bochumer Hütte
12./13.02.2000
Unsere erste Gemeinschafts-unternehmung Schneeschuhwandern-Skitouren verlief überaus erfolgreich. Obwohl sich am ersten Tag das Wetter wieder einmal nicht an den Wetterbericht hielt, erreichten die Schneeschuhwanderer das Hahnenkampl (1 813 m) und die Skifahrer den Rauber (1 973 m) . Leider war die Sicht an den Gipfeln gleich Null. Dafür wurden wir am nächsten Tag entsprechend entschädigt. Die Skitourengeher bestiegen den Gamshag (2 178 m) und frohlockten noch im Tal über die guten Schneeverhältnisse. Die Schneeschuhgeher erreichten mit Rauber und Saalkogel (2 007 m) gleich zwei herrliche Aussichtsgipfel. Ein Heidenspaß war die rassige Schlittenabfahrt von der Bochumer Hütte ins Tal über immerhin 500 Höhenmeter ohne Flachpassagen.
Schneeschuh-
wanderung zum Geigelstein
26.02.2000
Auch unsere dritte Schneeschuh-Wanderung in diesem Jahr konnten wir ebenfalls erfolgreich über die Bühne bringen. Nach dem Anstieg zur Priener Hütte zogen wir unsere überraschenderweise einsame Spur zum Gipfel. Herrliche Stimmungsbilder lieferte uns die Sonne im Kampf mit den Wolken. Leider hat die Sonne den Kampf erst gewonnen, als wir schon wieder von der Hütte ins Tal abstiegen.
Skitouren im Sellrain
26/27.02.2000
Bei besten Wetterverhältnissen stiegen wir am Samstagmorgen zum Westfalenhaus auf. Nach kurzer Pause ging es gleich weiter zum Winnebacher Weisserkogel (3 180 m) . Die herrschenden Schneeverhältnisse hatten es uns so angetan, dass wir am nächsten Tag als erste auf den Längentaler Weisserkogel (3 217 m) stiegen, um die unverspurten Nordhänge zu genießen. Natürlich war der Himmel auch noch beim Abschlusskaffee im Gasthof Lüsens wolkenlos.
Skitour zum Kahlersberg (2 351 m)
02.04.2000
Ein Skitouren-Schmankerl der besonderen Art konnten die 9 Teilnehmer bei allerbesten Wetter- und Schneebedingungen genießen. Obwohl sich die Aufstiegs-Höhenmeter in Grenzen hielten, ergab sich durch das häufige An- und Abfellen eine durchaus lange Tour. Die Gipfelrast bot herrliche Ausblicke auf das winterliche Steinerne Meer und die Watzmann-Ostwand. Eine Unternehmung, die im Gegensatz zur benachbarten überlaufenen "Kleinen Reib`n" durchaus als Geheimtipp gelten kann.
Skitour im Gosaukamm
09.04.2000
Diese Tour belehrte uns, dass wir damit, was Länge und Schwierigkeit angeht, an die Grenzen von Sektionstouren gestoßen sind. Der enorm steile Aufstieg in die Manndlscharte gestaltete sich aufgrund großer Neuschneemengen als äußerst heikel. Den Höhepunkt bildete die Überwindung einer fast senkrechten Schneewechte an der Scharte. Die Abfahrt war nach Überwindung der ersten Steilstufe wieder Balsam für die Nerven. Da aufgrund der vorgerückten Zeit an eine Besteigung der Weitscharte aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu denken war, fuhren wir bei allerbesten Schneeverhältnissen nach Süden zum Astau-Winkel ab.
Frühjahrs-
wanderung im Rottal
30.04.2000
Die Apfel- und Birnbäume hatten das schönste Blütenkleid angezogen und bildeten mit dem blauen Himmel und den herrlichen Rottaler Holzhäusern eine wunderbare Kulisse für unsere Rundwanderung. Neben der Bewegung im hügeligen Gelände kam auch die kulturelle Bildung nicht zu kurz. Aufmerksam lauschten wir in der Wallfahrtskirche Grongörgen den fachkundigen Ausführungen von Dorle Kellner. Den Abschluss bildete ein deftiges Mittagessen im Gasthaus Kirschner in Hirschbach. Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung, für die wir uns bei Tourenleiter Sigi Kellner herzlich bedanken, der es immer wieder versteht, schöne Wanderungen direkt vor der Haustür herauszufinden.
Rudersburg (1 430 m)
07.05.2000
Sonniges Wetter, üppig blühende Almwiesen, herrliche Ausblicke, gute Bergwege, einen schönen Gipfel und jede Menge gut aufgelegter Bergwanderer - das sind die Zutaten für eine gelungene Bergtour. Am Gipfel einige mitgebrachte Radlermassen, auf der Heimfahrt ein Brauerei-Biergarten mit einer gegrillten Sau - Bergsteigerherz was willst du mehr. Diese Superlative sind keine Wunschvorstellung - wir haben sie erlebt. Kein Wunder, dass Tourenleiterin Monika Durner am Abend 28 zufriedene Teilnehmer von unserer ersten Sommer-Bergwanderung dieses Jahres nach Hause brachte.
Schafberg (1 783 m)
27.05.2000
Nach der Auffahrt mit der Bahn zur Schafbergalm querten wir auf dem Purtschellersteig die Südseite des Berges zum Mönichsee. In herrlichster Umgebung erstiegen wir den Gipfel von der Nordseite, wobei einige steile Schneefelder die Trittsicherheit stark forderten. Nachdem die aufziehenden Wolken bei unserer Gipfelrast Schauer und Gewitter ankündigten, zogen wir es vor, auf höchst unalpine aber trockene Weise mit der Schafbergbahn ins Tal zu fahren. 16 Teilnehmer, Leitung: Fritz Hager
Großes Hundshorn (1 703 m)
01.06.2000
Gerade unbekannte Berge überraschen immer wieder mit nicht geglaubten Reizen. Vielleicht, weil man ohne besondere Erwartung daran geht. Als Paradebeispiel kann das Große Hundhorn gelten. Bereits kurz nach dem Aufbruch begrüßten uns die fallenden Wasser der Strohwollnschlucht. Nach dem weiteren Anstieg über gleichmäßige Serpentinen weitete sich das Gelände plötzlich und gab den Blick frei auf die blühenden Wiesen der Scheffsnothalm. Im Hintergrund grüßte bereits das Gipfelkreuz. Leicht steigend zog sich der Weg gegen den Gipfel um ganz unvermutet die größte Aussichts-Trumpfkarte auszuspielen, der direkte Blick zu den Reiteralm-Südabstürzen. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast ging es durch das wildromantische Wildental vorbei an üppig blühenden Almwiesen wieder zurück zum Parkplatz. Abgerundet wurde die Tour mit einer Einkehr beim Hannes in Heutau.
Westliche Hochgrubach-
spitze -Südostgrat (III+)
17.06.2000
Im Gegensatz zum Zustieg, der im oberen Teil recht steil und nicht ungefährlich ist, bot der Gratanstieg das Ideal einer Sektions-Klettertour in bestem Kaiserfels. Da sich auch das Wetter und die Stimmung bei den Teilnehmern von der besten Seite zeigten, waren dem Vergnügen keine Grenzen gesetzt. Lediglich der Abstieg forderte selbst um diese Jahreszeit aufgrund der eingelagerten steilen Schneefelder unsere volle Aufmerksamkeit. Bedauerlich nur, dass es Seilschaftsführer in unserer Sektion gibt, die körperlich nicht mehr in der Lage sind, das Seil zum Einstieg und wieder herunter zu tragen und aus diesem Grund auf die "kostspielige" Hilfe eines "Materialwartes" angewiesen sind. Aber mit Freibier kann man vieles gutmachen. Nichts für ungut, Rudi.
Steirische und Lungauer Kalkspitzen
30.06/01.07.2000
Da das geplante Quartier "Ursprungalm" belegt war, marschierten wir am Freitagabend noch eine Stunde länger auf die bestens bewirtschaftete Giglachsee-Hütte. Dies bescherte uns am nächsten Morgen einen überraschend kurzen Gipfelgang. Während uns auf der "Steirischen" der Wind verblies, herrschten auf der "Lungauer" beste Faulenzer-Verhältnisse. Trotzdem waren wir bereits gegen Mittag wieder auf der Hütte. Die einen nutzten den schönen Tag noch zu einer gemütlichen Umwanderung des Giglachsees, die anderen genossen das Panorama von der Hüttenterrasse aus. Es müssen ja nicht immer anstrengende Gewalttouren mit abenteuerli-chen Erlebnissen sein.
Längentaler Weißerkogel (3 218 m)
08./09.07.2000
Es gibt schon noch Hüttenwirte, die das Bergsteigerherz höher schlagen lassen. Wir haben so einen erlebt. Er heißt Ernst, stammt aus dem italienischen Udine und bewirtschaftet zusammen mit seinem Sohn und seinem Hund mit Liebe und Herzlichkeit das Westfalenhaus im Sellrain. Dass man bei der Ankunft auf der Hütte mit einer Runde Schnaps begrüßt wird mag es öfters geben. Aber dass wir die gleiche Prozedur nach erfolgreicher Gipfelbesteigung nochmals über uns "ergehen" lassen mussten, ist schon seltener. Doch nicht dieses "flüssige Entgegenkommen" hat uns begeistert, sondern seine Art, wie er uns sofort ein gemütliches Zuhause geschaffen hat. Sicher nicht unser letzter Besuch in diesem "Bergsteigerheim". Dabei hatte alles gar nicht so gut angefangen. Ein katastrophaler Wetterbericht lies uns schon an eine Absage denken. Nachdem sich die Vorhersage für den Sonntag stark verbessert hatte, machten wir uns unverzüglich auf den Weg. Den Anstieg zur Hütte machte die mitgebrachte Regenbekleidung erträglich. Bei Beginn der Hüttenruhe um 22.00 Uhr hatte es schon zu schneien begonnen. Der nächste Morgen sah die Landschaft im Winterkleid. Die ersten Worte unseres Herbergsvaters: "Heit is a guates Wetta". Wer`s glaubt wird selig. Trotz aller Wetterunbill machten wir uns optimistisch auf den Weg. Unsere Entscheidung sollte sich als richtig herausstellen. Obwohl wir nicht gerade mit Sonnenschein verwöhnt wurden, stapften alle über den verschneiten Gletscher zum Gipfel. Die kurze Rast konnten wir bei blauem Himmel genießen. Diese Tour brachte uns nicht nur einen schönen Gipfelerfolg, sondern unserer Luise auch den ersten "Gletscher-Dreitausender" ein. Herzlichen Glückwunsch! Entsprechend entspannt und ausgelassen war die Stimmung beim Abstieg, der sich noch gehörig in die Länge zog.
Funtensee-Tauern
12./13.08.2000
Wegen eines Schlechtwettereinbruchs verschoben wir diese Tour um eine Woche. Was sich auch gelohnt hat. Zumindest was das Wetter anbetrifft. Da die meisten schon zu den Tourentagen in Südtirol unterwegs waren, machten sich nur vier Teilnehmer auf zum Kärlingerhaus. Nach einer überraschend ruhigen Nacht in einer überfüllten Hütte verwöhnte uns am nächsten Tag das Steinerne Meer mit einsamster Umgebung. Die Gipfelrast bot einen vollständigen Überblick über die Berchtesgadener Alpen, die sich an diesem Tag von ihrer schönsten Seite zeigten. Der Abstieg über immerhin 2.000 Höhenmeter nach St. Bartholomä ging allerdings ganz schön in die Knochen. Umso wohltuender war dann das Bad im See.
Tourentage in den Pfunderer Bergen
12.-16.08.2000
Schön war`s in Südtirol!
Trotz urplötzlich aufgetretener Quartierprobleme hatten wir großes Glück. Letztlich konnte unser Hager Fritz das Problem lösen und alle Teilnehmer waren gut untergebracht.
Nach der Anreise vertraten wir uns die Beine auf einer gemütlichen Almwanderung, um unsere Körper auf die nötige Betriebstemperatur zu bringen.
Der nächste Tag brachte uns gleich auf den höchsten Gipfel der Tourenwoche, die Wilde Kreuzspitze (3 134 m) . In herrlichster Berglandschaft stiegen wir über Fanesalm und Wildensee zum Gipfel, wo wir bei bestem Wetter den Blick in die Dolomiten genossen. Über die Brixener Hütte (2 307 m) stiegen wir zu unserem Quartier in Vals ab.
Da wir noch nicht genug hatten, steuerten wir am nächsten Morgen gleich den nächsten Dreitausender, die Wurmaulspitze (3 020 m) an. Vorbei an vielen Murmeltieren bestiegen wir den Gipfel, der sich am Schluss mit leichter Felskletterei verteidigte.
Am dritten Tag nahmen wir uns die Seefeldspitze vor, die sich landschaft-lich von ganz anderer Seite zeigte. Vorbei an der Stingesalm wanderten wir in weglosem Gelände über den recht ausgesetzten Grat zum Gipfel. Der Abstieg führte uns in grandioser Landschaft vorbei an den drei Seefeldseen zurück zur Fanesalm.
Zum Ausklang unserer Tourentage fuhren wir mit dem Pkw nach Meransen, wo wir eine Abschlusswanderung von rund vier Stunden unternahmen.
Gemütlich auf der Hütte sitzend, feierten wir den Ausklang dieser Bergtage.
Abschließend bleibt die Erinnerung an ein herrliches und doch recht anspruchsvolles Berggebiet, dass in unseren Breiten relativ unbekannt ist. Seinen Teil dazu beigetragen hat sicherlich das erstklassige Bergwetter und die tolle Bergkameradschaft der Teilnehmer.
Dies ist sicher ein Grund dafür, derartige Unternehmungen immer wieder in unserem Programm anzubieten.
Wildspitze
Nordostgrat
19./20.08.2000
Wie in unserem letztjährigen Programm angekündigt, hat die überlaufene Wildspitze auch einsame Anstiege. Der Nordostgrat zeigte sich an diesem Wochenende von der gutmütigen Seite und verwöhnte uns mit allerbesten Eisverhältnissen. Eine Begegnung der besonderen Art hatten wir am Gipfel mit Reinhold Messner und Hans Peter Einsendle, die vor kurzem erst von ihrer Nanga Parbat Expedition zurückgekehrt waren. Allerdings waren sie am Wildspitze-Normalweg wesentlich erfolgreicher als im Himalaja.
Hoher Riffler
26./27.08.2000
Dreitausender müssen nicht immer lang, schwierig, kalt und eisüberzogen sein. Der "Riffler" ist ein gefundenes Fressen für den trittsicheren Bergwanderer. Noch dazu mit dem Stützpunkt Friesenberghaus, das sich überaus gastfreundlich zeigte. Kein Wunder, dass die Teilnehmer mit ihrem Gipfelerfolg sehr zufrieden waren.
Walderkampspitze (2 565 m)
Hundskopf (2 243 m)
30.09.2000
Als ein recht alpines Unternehmen stellte sich die Besteigung der Walderkampspitze heraus. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit waren hier "Trumpf". Umso gemütlicher zeigte sich dann der Felix-Kuen-Steig auf den Hundskopf. Alles in allem eine Unternehmung, die geprägt war von guter Stimmung und herrlichen Ausblicken ins wilde Karwendel. Am Abend kehrten 11 zufriedene Bergsteiger nach Eggenfelden zurück.
Sommerabschied im Gesäuse
14./15.10.2000
Aufgrund der enormen Schneefälle hatten die Wirtsleute auf dem Matrashaus bereits das Weite gesucht. Also verlegten wir unsere Abschlusstour kurz entschlossen ins sonnige Gesäuse. Mit dem Buchsteinhaus (1 571 m) hatten wir uns ein herrliches Quartier ausgesucht, bei dem nicht nur die urige Hütte und ein origineller Hüttenwirt überzeugten, sondern auch eine Toilettenanlage mit Panoramablick ins Gesäuse, wie man sie selten findet. Mit dem Großen Buchstein (2 224 m) bot sich auch ein sehr alpiner Gipfel an, den die Wanderer über den nagelneuen Südwandklettersteig bestiegen. Die Kletterer wandten sich dem Westgrat und der Südwand zu. So kamen zum Abschluss der Saison noch einmal alle so richtig auf ihre Kosten. Da sich das sonnige Wetter auf die Stimmung der Teilnehmer übertrug, wurde diese Unternehmung zu einem vollen Erfolg.